Spieler, die sich beim Finalturnier in den Blickpunkt rückten
Es ist knapp eine Woche her, dass Alba Berlin verdientermaßen die Deutsche Meisterschaft gewann. Aber nicht nur die Albatrosse verdienen Anerkennung und Respekt, sondern auch der Finalkontrahent MHP Riesen Ludwigsburg. Diese Mannschaft präsentierte sich genauso wie die Berliner als verschworene Einheit und lieferte beeindruckende Leistungen ab. Ich möchte in diesem Blog ein paar Spieler in den Vordergrund rücken, die mir in den drei Wochen des Finalturniers von München besonders viel Freude bereitet haben, ohne dabei jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Vier Awards für Baden-Württemberg
Wer meine Beiträge verfolgt, weiß, dass ich ein großer Verfechter davon bin, dass Spieler und Coaches über die Auszeichnungen bestimmen. Entsprechend fand ich es einen richtigen Schritt, dass die Kapitäne der Teams den MVP wählten. Mit dem Ergebnis bin ich voll und ganz einverstanden, so dass ich den Wählern aber vor allem auch dem Gewählten gratulieren kann: Marcos Knight wurde dank seiner Heldentaten im Viertel- und Halbfinale völlig zurecht gekürt.
Da sonst keine individuellen Auszeichnungen vergeben wurden, suche ich mir ein paar Kategorien aus, um weitere zu verteilen und sie, wie auch schon die Kapitäne den MVP, in Baden-Württemberg zu platzieren.
Die Ludwigsburger Youngster wussten alle zu überzeugen. Natürlich stand Ariel Hukporti schon vor dem Turnier in jedem Notizbuch, und Lukas Herzog überraschte nicht nur mich mit seinen beherzten Auftritten, aber die Entdeckung des Turniers hieß Jacob Patrick. Die Ruhe und Kaltschnäuzigkeit, mit der der Trainersohn agierte, sind absolut außergewöhnlich für einen Spieler seines Alters. Ein sicherer Wurf und klares und richtiges Entscheidungsverhalten an beiden Enden des Feldes zeichnen den erst 16Jährigen aus.
Gavin Schilling war mein Most Improved Player. Der Ulmer Center spielte immer schon mit viel Einsatz und Energie, hat aber mittlerweile sein offensives Repertoire mit der dazugehörigen Abschlusssicherheit so erweitert, dass er zu einer legitimen Scoring-Option geworden ist. Außerdem läuft er das Feld extrem gut.
Das Comeback hat für mich Maurice Stuckey hingelegt. In Bamberg lief beileibe nicht alles nach Plan beim Shooting Guard. Nach seinem Wechsel im Dezember nach Crailsheim musste er sich während der Saison in ein neues und bereits funktionierendes Team einfinden. In München zeigte der 30Jährige, dass wieder (oder immer noch) mit ihm zu rechnen ist.
Das schwierigste Match-up 1-1: Marcos Knight oder Rasid Mahalbasic wären weitere Kandidaten gewesen, aber ich habe mich für Thomas Wimbush entschieden. Der Amerikaner ist ein Small Forward, der im System von John Patrick in Ludwigsburg als Power Forward agiert. Der Linkshänder ist extrem athletisch, kann den Dreier werfen und seine Gegenspieler mit seiner Beweglichkeit aus dem Dribbling attackieren.
Die All-Tournament-Teams
In dieser Kategorie kann aus meiner Sicht heraus nur auftauchen, wer es mit seinem Team mindestens bis ins Halbfinale geschafft hat. Acht absolvierte Spiele sind die Mindestvoraussetzung für eine Berücksichtigung. Ansonsten sind weitere Ausführungen wie bei den vorherigen „Awards“ überflüssig, denn es geht hier schlicht und einfach nach Leistung. Schön ist es, dass nicht nur die üblichen Verdächtigen auftauchen, sondern sich auch ein Jaleen Smith, der zuvor zwei Jahre im Unterhaus aktiv war und sich seine Nominierung redlich verdient hat.
First Team:
Peyton Siva (ALBA BERLIN)
Marcus Eriksson (ALBA BERLIN)
Marcos Knight (MHP RIESEN Ludwigsburg)
Luke Sikma (ALBA BERLIN)
Rasid Mahalbasic (EWE Baskets Oldenburg)
Second Team:
Jaleen Smith (MHP RIESEN Ludwigsburg)
Thomas Klepeisz (ratiopharm ulm)
Nick Weiler-Babb (MHP RIESEN Ludwigsburg)
Thomas Wimbush (MHP RIESEN Ludwigsburg)/Nathan Boothe (EWE Baskets Oldenburg)
Landry Nnoko (ALBA BERLIN)
Warum finden sich im Second Team zwei Power Forwards? Für Boothe sprach, dass er konstanter agierte, für Wimbush, dass er mit seinen Topvorstellungen einen großen Einfluss auf den erfolgreichen Turnierverlauf der Ludwigsburger nahm.
Zum Abschluss nenne ich noch weitere Spieler, die weder in meinen Award-Kategorien noch in den All-Tournament-Teams auftauchen, mich aber trotzdem beeindrucken konnten: Kenny Ogbe, Sebastian Herrera, Trevis Simpson, Yorman Polas-Bartolo, Dejan Kovacevic, Bennet Hundt und Marvin Omuvwie dürften dank ihrer Auftritte ihren Marktwert gesteigert haben.
Euer